Heuschnupfen oder Erkältung – Symptome richtig erkennen

Mittlerweile leidet etwa jeder Sechste in Deutschland unter Heuschnupfen, ausgelöst durch Blütenstaub von Pollen und Gräsern. Je nachdem wie stark und auf welche Allergene man reagiert, zeigen sich die Symptome bereits deutlich vor dem Frühlingsanfang. Da der Januar und Februar noch in die typische Erkältungs- und Grippezeit fällt, haben viele Probleme zu erkennen, ob Sie unter einer Erkältung bzw. Infekt oder unter Heuschnupfen leiden. Dieses frühzeitig zu erkennen ist aber sehr wichtig, denn eine Pollenallergie kann recht gut behandelt werden, wenn auch meist nur symptomatisch.

Heuschnupfen oder Erkältung - Symptome richtig erkennen

Heuschnupfen oder Erkältung – Symptome richtig erkennen

So unterscheiden Sie die Anzeichen von Heuschnupfen und Erkältung

Heuschnupfen (medizinisch Pollinosis oder allergische Rhinitis genannt) beginnt in der Regel mit juckenden, tränenden Augen und eine dichten oder fließenden Nase. Öfter leiden Betroffene auch unter einer lästigen Bindehautentzündung. Sporadisch auftretende Niesattacken vervollständigen das Beschwerdebild. Bei einem Heuschnupfen treten viele Symptome (siehe Symptomliste weiter unten) häufig gleichzeitig auf, bei einer Erkältung eher nach und nach. So können Sie ganz gut unterscheiden, ob die „dichte“ Nase und die tränenden Augen die ersten Erkältungssymptome eines Infektes sind oder ob es sich um Heuschnupfen handelt. Sind sie dennoch unsicher, schauen Sie sich einen Pollenflugkalender an. Dieser gibt Aufschluss, ob Pollen und Gräser als Auslöser einer Allergie in Betracht kommt. Bei einem allergischen Schnupfen ist Blütenstaub von Gräsern, Pflanzen und Bäumen der Auslöser der Beschwerden. Das menschliche Immunsystem überreagiert auf die an sich harmlosen Allergene der Pollen.

So sehen die Symptome bei Heuschnupfen aus:

  • Jucken und Kribbeln in den Augen, der Nase und im Hals
  • tränende Augen
  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • häufiges Niesen
  • laufende Nase bzw. Fließschnupfen
  • dichte verstopfte Nase
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit

Jeder 6. leidet an Heuschnupfen bzw. Pollenallergie

Gut 16 % der deutschen Bevölkerung leiden unter Heuschnupfen beziehungsweise einer Pollenallergie. Wie stark jemand Symptome entwickelt, wie lange diese anhalten und gegen welche Allergene jemand allergisch reagiert, ist stark unterschiedlich ausgeprägt. Werden die Symptome falsch gedeutet und eine Erkältung in Betracht gezogen und in Selbsttherapie behandelt, so können die allergischen Reaktionen sogar stärker werden. Bei einer Allergie gilt es nämlich die Auslöser zu meiden. Nasenspray gegen Schnupfen und Kamillenbäder können sogar eine kontraproduktive Wirkung haben. Isst man, im Glauben an einen Infekt bzw. Erkältung, viel vitaminreiches Obst, kann dieses wegen der Kreuzreaktionen sogar zu weiteren allergischen Reaktionen führen. Jemand der z.B. auf Birkenpollen reagiert, hat oft auch ein Problem mit Äpfeln. Viele denken auch, dass Pollen und Gräser nur im Sommer unterwegs sind, von daher werden Beschwerden im Winter, Herbst und Frühling aus Unwissenheit oft eher mit einer Erkältung in Verbindung gebracht. Was viele nicht wissen: Die Pollensaison hat sich mittlerweile auf ca. 10 Monate im Jahr ausgedehnt. In manchen Regionen und je nach Härte des Winters sogar auf 11-12 Monate. Zum Beispiel blühen Erle und Hasel schon im Januar. Das heißt, es gibt über das Jahr gesehen praktisch kaum noch allergiefreie Monate. Besonders Personen, die auf viele Gräser und Pollen reagieren haben dann praktisch eine dauerhafte Allergie und über das Jahr gesehen kaum noch eine Verschnaufpause.


Was kann man bei Heuschnupfen tun?

Sind Sie sich sicher, dass die Symptome durch eine Allergie ausgelöst werden, so sollten Sie Ihren Hausarzt oder einen Facharzt (z.B. einen HNO Arzt oder Allergologen) aufsuchen. Sind Sie unsicher, gehen Sie auch zum Arzt und lassen die Beschwerden von einem Arzt abklären. Sie können vorab zur Sicherheit auch einen Allergietest (gibt es auch als praktischen Allergie-Heimtest) machen. Die Tests werden über eine Blutuntersuchung oder als Prick-Test (auf der Haut) durchgeführt. Hat sich die Allergie bei Ihnen bestätigt, dann haben Sie einige Möglichkeiten der Behandlung. Diese beruhen in der Regel auf eine reine Symptombehandlung. Hier bieten sich z.B. antiallergische Präparate, sogenannte Antihistaminika an. Diese unterdrücken die überschießende Reaktion des Körpers und haben wenig Nebenwirkungen. Es gibt die Antihistaminika (z.B. Cetirizin und Loratadin) in Form von Tabletten, Nasenspray und auch Augentropfen. Neben Medikamenten zur Symptomlinderung bietet sich die sogenannte Hyposensibilisierung bzw. spezifische Immuntherapie an, die bei gut 80% der damit Behandelten mehr oder minder gut wirkt. Hierbei erhalten Sie in bestimmten Abständen, meist über 3 Jahre, eine kleine Dosis der Allergieauslöser in den Oberarm gespritzt. So soll sich das Immunsystem nach und nach daran gewöhnen und „bemerken“, dass diese Allergene gar nicht gefährlich sind. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, dass diese Therapie bei jedem wirkt. Viele werden dadurch Ihre Allergie allerdings komplett los, können Sie deutlich mindern oder zumindest verhindern, dass sich weitere Allergien bzw. zusätzliche Kreuzallergien bilden. Bei gut 20 % der Behandelten gibt es keine Verbesserung. Ein Versuch ist es aber auf jeden Fall wert. Im schlimmsten Fall kann ein Heuschnupfen durch den sogenannten Etagenwechsel früher oder später sogar zu Asthma führen.

ACHTUNG: Unser Artikel soll Ihnen Tipps und Anhaltspunkte liefern. Dieses ersetzt keine Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Kontaktieren Sie auf jeden Fall einen Arzt, wenn Sie den Verdacht auf eine Allergie haben.

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