Spaghettikuerbis, Meinungen und Tips (Teil 1 von 2)

Menge: 1 Text

Zutaten:
Spaghettikuerbis
nach versch. Postings aus de.rec.mampf

:> In meinem Garten steht wunderschöner Spaghettikuerbis.
:> Nur leider habe ich keine Ahnung was ich damit anfangen soll?
:> Ueber Zubereitungs-und Rezeptvorschläge wäre ich dankbar.


Hartmut W. Kuntze, 04.08.99
:leicht ölen und im mittelheissen Ofen backen, ca. 30 Minuten. Je
nachdem wie alt das Gemuese ist. Er ist halt weich.

Dann halbieren und die Kerne raus.

Mit einer Gabel schredden wie Spaghetti.

Leicht buttern, salzen, pfeffern und essen. Eventuell mit
Tomatensosse, Bolognaise, Pestocreme, etc.

Auch gut als Beilage anstatt Teigwaren.

Rene Gagnaux, 05.08.99
:Es ist eine sehr interessante – und auch sehr schmackhafte –
Kuerbisart, von länglicher Form. Ihr Hauptmerkmal ist dass der
Kuerbisfleisch filamentartig ausgebildet ist, eben wie Spaghettis.
Spaghettikuerbisse sollte man immer ganz kochen – einfach im Backofen
oder schwimmend im Wasserbad. Weiter wie von Hartmut beschrieben.

Bernhard Albert, 05.08.99
:Das besondere ist, dass der Kuerbis auch nach dem Kochen eine
Fadenstruktur hat, d.h. das Innere sieht aus wie Spaghetti bzw.
zerfällt beim Anrichten in diese Fadenstruktur. Mit einer
ansprechenden Sosse, z.B. auf Basis von Tomaten, die man auch zu
Spaghetti verwenden wuerde, schmeckt er ueberaus delikat. Auch eine
Käse- Sahne-Sosse bekommt ihm gut. Klar kann auch der uebliche
frische Parmesan oder sonst ein passender Käse dazu gereicht werden.

Er kann uebrigens durchaus mehr als doppelt so gross und doppelt so
schwer werden wie die ueblichen Honigmelonen und ist natuerlich auch
nicht suess – ist ja ein Kuerbis und keine Melone.

Am besten bekommt man ihn zubereitet, wenn man ihn im Ganzen kocht,
dazu sticht man rundherum mit einer langen Nadel oder metallenen
Schaschlick-Spiessen Löcher bis in seine Mitte hinein und lässt ihn
je nach Grösse 30 bis 40 Minunten in kochendem Wasser ziehen.
Angerichtet wird er am Ansprechendsten, wenn man ihn nach dem Kochen
längs teilt, je eine Hälfte auf einer Platte anrichtet und die
Kerne heraus nimmt und dann kann sich jeder bedienen.

Als Vorteil hat es sich erwiesen bei grossen Exemplaren beim Kochen
ein Mulltuch unter den Kuerbis zu tun, um ihn dann an den Zipfeln des
Tuchs herauszuheben. Geschickte Menschen schaffen das sicher auch
nach dem Kochen. Ein passender Locheinsatz, oder ein Topf aus dem man
dass Wasser ablassen kann, wird sich in den wenigsten Haushalten
finden lassen. Mir ist einmal so ein kochendheisses Exemplar beim
Herausheben aufgebrochen, die Schale ist nicht sehr dick, so dass
zwei Hälften kochenheissen Kuerbisses auf dem Boden aufschlugen und
zerplatzten, d.h. wirklich kochenheisser Kuerbis in der ganzen Kueche
und vor allem auch an den eigenen Beinen.

:> Aber es ist halt so – mein Gechmack ist er nicht – zu fade
:> und hat nicht viel Eigenschmack – wie gesagt das ist meine
:> Meinung.

Das ist im Prinzip ja richtig. Aber wenn man ihn mit schlichten
Nudeln in Wasser ohne Salz gekocht vergleicht, dann kann man mit
gleichem Recht sagen: Nudeln – mein Geschmack sind die nicht – zu
fade und sie haben nicht viel Eigengeschmack.

Einen eigenen Geschmack hat der Spaghettikuerbis im uebrigen durchaus
und es kommt auch sehr darauf an von wo man ihn bezieht. Der aus
meinem eigenen Garten hat ein sehr rundes Aroma, dass man vielleicht
als leicht nussig bezeichnen könnte – es ist nicht der typische
deutliche Geschmack eines Kuerbis, also weder Hokaido noch Grosser
Zentner. Ansonsten: Geschmack lässt sich halt schlecht in Worten
beschreiben.

Auf dem Markt habe ich aber auch schon mal einen Spaghettikuerbis aus
konventionellem Anbau erstanden, der nach wirklich gar nichts
geschmeckt hat, während die aus biologischem Anbau zumindest im
Ansatz ein Aroma hatten oder aber so gut waren wie die aus dem
eigenen Anbau. Warum ich auch kaufe: Ich mache das mit dem eigenen
Anbau nicht jedes Jahr, die Ernte ist immer riessig und irgendwann
wird es uns dann doch zuviel.

Es gibt auch eine Marmelade, die aus diesem Kuerbis zubereitet wird.
Die ist allerdings meiner Kenntnis nach auch vor allem suess, wird
aber bei einer ganzen Reihe von Backwaren eingesetzt. Frag mich nur
nicht nach dem Namen dafuer – der war Spanisch oder Italienisch.

Carmen Hamacher, 05.08.99
:Man kann diese Kuerbisse aber auch erstaunlich lange im Keller
lagern. Wir hatten unsere vergessen (eigener Anbau) und fanden sie
erst im Februar wieder. Einen schnitten wir zur Kontrolle auf, und
siehe da, sie waren noch OK. Also kochten wir die anderen wie
gewohnt, und sie schmeckten noch viel aromatischer als direkt nach
der Ernte.

Bernhard Albert, 05.08.99
:Das geht in geeigneten Kellern schon – aber wer hat solche schon
noch. Nach der Beschreibung sollte es kuehl und feucht sein – bei uns
ist es hingegen nass und modrig – da fault wirklich alles.

Weiter: siehe Teil 2 von 2.

Schreibe einen Kommentar