Spaetzle II

Menge: 4

Zutaten:
375 g Mehl
2 Eier
Salz
1 l Wasser; oder mehr
1 El. Oel; oder Butter

Das Mehl, die Eier und etwas Salz am besten mit einem Ruehrgerät zu
einem Teig verarbeiten, Wasser zugiessen (Menge richtet sich nach der
Grösse der Eier) oder stattdessen je nach Weltanschauung weitere
Eier zugeben und weiterruehren und schlagen, bis der Teig Blasen
wirft, dann auch noch das Fett unterruehren. Anmerkung: Der Teig
muss so zäh sein, dass er nicht mehr vom Knethaken oder Ruehrlöffel
fliesst. Ist er zu fluessig, noch etwas Mehl zugeben, ist er zu fest
(das Ruehrgerät bleibt stehen oder die Kräfte gehen beim
Handruehren selbst bei kräftigen Hausfrauen zu Ende), noch etwas
Wasser oder ein weiteres Ei zugeben.


In einem grossen Topf Salzwasser mit einem Schuss Oel zum Kochen
bringen. Ein Holzbrettchen mit Griff mit kaltem Wasser anfeuchten.
Eine kleine Portion Teig auf das Brett geben und mit einem nassen
langen und glatten Messer oder Spätzleschaber schmale Teigstreifen
in das KOCHENDE Wasser schaben. Das Messer zwischendurch immer
wieder nass machen, damit der Teig nicht daran kleben bleibt. Die
Spätzle SOFORT mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen, sobald
sie an die Oberfläche kommen (und das ist bereits nach wenigen
Sekunden der Fall). Je zuegiger man arbeitet, desto körniger sind
die Spätzle hinterher. Die fertigen Spätzle entweder gleich unter
heissen Wasser abbrausen oder kurz in einem Topf mit heissem (nicht
kochendem) Wasser schwenken. Dann gut abtropfen lassen und auf einer
vorgewärmten Platte warmstellen.

Das Spätzleschaben vom Brett ist eine Kunst, die frueher von der
Mutter auf die Töchter vererbt wurde. Der gute Brauch ist leider fast
ausgestorben. Weil aber die Schwaben trotzdem nicht auf ihre Spätzle
verzichten können, hat man sich im Laufe der Jahre ein ganzes
Arsenal von Spätzlemaschinen ausgedacht. Auch die mit der Maschine
gemachten Spätzle sind immer noch zigmal besser als die fertig
gekauften!

Die Augsburger und Allgäuer Version heissen uebrigens Knöpfle. Ob
Spätzle oder Knöpfle besser schmecken – darueber wird man sich nie
einigen können. Der Teig ist jedenfalls identisch, wenn er auch fuer
Knöpfle etwas fluessiger sein muss. Er wird in ein Knöpflesieb
(ein Sieb mit grossen Löchern) gebracht und von dort in das kochende
Wasser geruehrt. Der Teig fällt in Tropfen in das Wasser und
verfestigt sich dort zu kleinen Kluempchen.

* Quelle: Unvergessene Kueche. Die schönsten
Rezepte aus den deutschen Landschaften.
Essen & trinken, Sonderausgabe 1979
Abgetippt: Ulli Fetzer – 2:246/1401.62 – 23.05.94
** From: Ulli_Fetzer@p62.f1401.n246.z2.fido.sub.org
Date: Mon, 23 May 1994
Newsgroups: fido.ger.kochen

Stichworte: Teigware, Regional, P4

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