Lebensmittelzusatzstoffe I

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Zutaten:
…und fertig ist die Leber- wurst! Inhaltsstoffe in Lebens-
mitteln
Frauen-Apotheken-Magazin
Renate Schnapka am 12.04.97

Lebensmittelzusatzstoffe scheinen heute unentbehrlich. langs Listen von
Fachchinesisch zieren die Packungen unserer Lebensmittel, fuer die meisten
Menschen etwa so verständlich wie das Rezept eines mittelalterlichen
Alchimisten zur Goldherstellung. Mit dieser neuen Serie wollen wir den
Schleier der modernen Lebenmittelchemie ein wenig lueften und Licht ins
Dunkel der Herstellungsmethoden und Zusatzstoffe bringen. Denn nach wie vor
gilt: Der Mensch ist, was er isst.


Um es gleich zu sagen: Garantiert frei von irgendwelchen Zusatzstoffen waren
allenfalls die Lebensmittel, die unsere Urahnen als Jäger und Sammler zu
sich nahmen: Getreide, Wurzeln, Kräuter, Obst, Gemuese, Fleisch, Milch und
Honig. Schon bald aber nutzte der Mensch das Feuer, Salz und Rauch waren
vermutlich die ersten hilfsmittel, mit denen der Mensch seine Nahrung
verbessern wollte.

Heute ist die Liste der fuer die Herstellung unserer Lebensmittel
zugelassenen Stoffe deutlich länger. Da finden wir Farbstoffe und
-stabilisatoren, Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel und
Säureregultoren, Antioxidantien, Stabilisatoren, Emulgatoren,
Zuckeraustausstoffe oder Suessstoffe. Phosphate, Feuchthaltemittel,
Schmelzsalze, Mittel zur Erhaltung der Rieselfähigkeit, Backtriebmittel,
Trennmittel, Geschmacksverstärker, Ueberzugsmittel, Trueb- und
Schaumstabilisatoren, modifizierte Stärken, Trägerstoffe und
Festigungsmittel runden die Liste ab. Die Aufstellug ist beeindruckend, der
Zweck der Zusätze banal: Aussehen, Haltbarkeit und Verarbeitung der
Lebensmittel sollen optimiert werden.

Die Verwendung von Zusatzstoffen ist uebrigens streng geregelt: Sie muessen
technisch notwendig sein, ihre Anwendung darf nicht der Täuschung des
Verbrauchers dienen, und sie muessen in den verwendeten Mengen
gesundheitlich unbedenklich sein. Ueberdies besteht in Deutschland
Deklarationspflicht, d.h. die Inhaltsstoffe muessen in einer Zutatenlist4e
angegeben werden. Was im einzlenen erlaubt ist, regelt das Lebensmittel- und
Bedarfsgegenständegesetz (LMBG). Ueber die technische Notwendigkeit und die
gesundheitliche Unbedenklichkeit kann man sicher geteilter Meinung sein.
Sicher ist, dass einige Zusatzstoffe von Exporten fuer nicht ganz
ungefährlich gehalten werden. In Teil II dieser Info wird anhand der
Leberwurst gezeigt, wie und wozu die einzelnen Stoffe zur Anwendung kommen.

Was sind Zusatzstoffe?

Zusatzstoffe sind Verbindungen, die unseren Lebensmitteln absichtlich
zugegeben werden. Ausgenommen von der Liste sind Stoffe mit Lebensmittel-
charakter, die man aufgrund der allgemeinen Verbrauchererwartung zur
Herstellung bestimmter Lebensmittel verwendet, wie z.B. Eigelb, Sahne und
Butter. Nicht zu den Zusatzstoffen zählen auch Verunreinigungen und
Rueckstände, die unbeabsichtigt in Lebensmitteln enthalten sein können.

DIE UNVERFAELSCHTEN:

Eine Reihe von Leensmitteln entzieht sich hartnäckig dem Zugriff der
Lebensmittel-Designer. Unverfälscht sind und muessen per Gesetz auch sein:

1. Milch, Buttermilch, Quark, natur-Joghurt und andere Sauermilchprodukte
ohne Frucht- und Geschmackzusätze.

2. Eier

3. Gemuese und Obst (mit Ausnahme von gewachsten Aepfeln, Zitrusfruechten
und Bananen, bei denen die Schale behandelt wurde.)

4. Huelsenfruechte, Nuesse und Samen.

5. Getreide und Getreideflocken, Sprossen und Keime.

6. Honig

7. Mineralwasser

8. Verschiedene reine Pflanzenöle

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