KRAEUTER – WIE MAN EINEN KRAEUTERGARTEN ANLEGT

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Zutaten:
Ilka Spiess

Wer gern kocht und einen Garten besitzt, sollte sich unbedingt eine
Ecke im Garten fuer Kräuter reservieren. Denn erstens schmecken
frische Kräuter unvergleichlich viel besser als getrocknete, und
zweitens sehen sie auch noch dekorativ aus: eine Angelikastaude zum
Beispiel, Salbei, Ysop, Lavendel oder Tripmadam können es mit allen
Ziergewächsen aufnehmen. Wichtig ist nur, Sie reservieren Ihren
Kräutern einen sonnigen Platz im Garten. Nur Pflanzen wie
Bohnenkraut, Estragon, Kerbel, Liebstöckel, Minze, Angelika,
Pimpernell, Senf, Schnittlauch, Sauerampfer, Gartenkresse und
Waldmeister fuehlen sich auch im Halbschatten wohl.


Welche Kräuter Sie anpflanzen, das hängt natuerlich von Ihren
kulinarischen Vorlieben ab. Und auf den richtigen Geschmack kommt
man nur durch Probieren. Vielleicht können Sie sich in ihren
Ueberlegungen an folgender Einteilung orientieren

: Kräuter, die in
jedem Gewuerzgarten stehen sollten: Petersilie, Dill, Schnittlauch.

Kräuter fuer Salate und Saucen: Pimpernell, Zitronenmelisse,
Borretsch, Portulak, Tripmadam, Kerbel, Gartenkresse, Weinraute,
Estragon, Sauerampfer.

:Kräuter aus der Mittelmeerkueche:

Basilikum, Thymian, Salbei, Oregano, Rosmarin, Fenchel, Lavendel.
Kräuter aus der deftigen deutschen Kueche: Majoran, Liebstöckel,
Senf, Beifuss, Bohnenkraut, Sellerie.

:Kräuter fuer die feine Kueche: Kerbel, Estragon.

:Kräuter der Orientkueche: Koriander, Minze.

:Kräuter fuer fortgeschrittene Kräutergärtner: Eberraute,
Angelika, Pastinake, Ysop, Knoblauch, Schalotten, Waldmeister.

An diese Einteilung brauchen Sie sich selbstverständlich nicht
halten. Ebensowenig gibt es rigide Richlinien dafuer, wieviel man
von jedem Kraut anpflanzen soll. Hier sollte man immer von zwei
Grundueberlegungen ausgehen. Erstens: je grösser eine Art, desto
geringer notwendigerweise die Zahl der Pflanzen, die man benötigt.
So kommt eine Familie durchaus mit einer Staude Liebstöckel aus.
Und zweitens: je häufiger man ein Kraut verwendet, desto mehr
braucht man davon.

Wenn Sie eine Pflanze zum erstenmal ausprobieren, sollten Sie etwa
die Hälfte der Samentuete ausstreuen, um zu testen, ob Sie den
Geschmack des Krautes mögen.

:Vorbereitung des Kräutergartens

Haben Sie sich entschieden, welche Kräuter Sie anpflanzen wollen
und welchen Platz im Garten Sie ihnen geben, dann beginnen die
eigentlichen Vorbereitungen.

Als erstes muss der Boden vorbereitet werden, und zwar im
guenstigsten Falle schon im Herbst. Dazu wird der Boden gelockert
und Kompost, ersatzweise Duengetorf oder Laub untergegraben.
Zusätzlich kann man Hornspäne mit untergraben. Im Fruehling wird
der Boden wieder gelockert und mit einem Vollduenger geduengt. Fuer
Pflanzen ohne spezifische Ansprue che eignet sich ein
Blaukornduenger; fuer Pflanzen, die sehr humusreichen Boden
bevorzugen, empfiehlt sich ein organischer Duenger (evtl. mit
Mineralzusatz); fuer Pflanzen, die Mineralstoffe brauchen (z. B.
Kalk), ist ein Mineralvollduenger am geeignetsten.

Wichtig: Achten Sie beim Duengen immer auf die beigefuegten
Gebrauchsanweisungen!

: Kräuter, die besonders humusreichen Boden bevorzugen: Basilikum,
: Liebstöckel, Rosmarin, Angelika, Majoran, Petersilie, Schnittlauch,
: Fenchel, Waldmeister.

: Kräuter, die kalkhaltigen Boden bevorzugen: Beifuss, Oregano,
: Wermut, Koriander, Salbei, Thymian, Ysop, Eberraute.

: Kräuter, die humusreichen und kalkhaltigen Boden bevorzugen: Dill,
: Schnittlauch.

: Samen oder Jungpflanzen?

Nach der Bodenvorbereitung geht es an die Beschaffung von
Jungpflanzen oder Saatgut. Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Minze
oder französischer Estragon) lassen sich alle Kräuter aus Samen
ziehen. Das ist bei vielen Pflanzen, vor allem bei den mehrjährigen
Stauden oft aber langwierig und kompliziert. Es lohnt sich darum,
Jungpflanzen zu kaufen. Solche Stauden haben den Vorteil, dass man
schon frueh im Jahr gruen ernten kann.

Diese Kräuter können Sie als Jungpflanzen kaufen: Angelika,
Bergbohnenkraut, französischer Estragon, Fenchel, Kuemmel, Lavendel,
Liebstöckel, Oregano, Melisse, Pimpernell, Rosmarin, Salbei,
Sauerampfer, Schnittlauch, Thymian, Tripmadam, Waldmeister,
Weinraute, Wehnut, Ysop.

Samen und Jungpflänzen können Sie in Spezialgärtnerein oder auch
ueber die Versandfirma Bornträger, 6521 Offstein, beziehen.

Gepflanzt wird im Fruehling nach den letzten Nachtfrösten oder im
Herbst. Das Säen erfolgt zu unterschiedlichen Zeiten.

: Pflanzen, die man im März/April aussät:

: Anis, Bonetsch, Kresse, Knoblauch, Koriander, Kuemmel, Petersilie,
: Portulak und alle Zwiebelgewächse.

: Pflanzen, die man ab März zuerst ins Fruehbeet oder in Töpfe auf
: dem Fensterbrett sät:

: Basilikum, Bohnenkraut, Lavendel, Liebstökkel, Thymian, Majoran,
: Raute, Rosmarin, Salbei, Ysop.

Diese Pflanzen haben eine lange Entwicklungszeit, vertragen aber
keinen Frost. Man pflanzt sie erst
ab Mitte Mai in den Kräutergarten.

: Pflanzen, die man ab Mai an Ort und Stelle aussät:
Fenchel, Portulak, Dill, Pimpernell.

:Aufteilung des Kräuterbeets

Und so teilt man ein Kräuterbeet ein: Stauden und einjährige
Pflanzen setzt man gesondert. Stauden brauchen immer einen festen
Platz. Und vor allem, man setzt die grossen hinter die kleinen,
damit jede Pflanze genuegend Sonne bekommt. Zwischen die einzelnen
Gruppen kommt am besten eine Steinplatte, damit man bequem an alle
Pflanzen herankommt. Und lassen Sie genuegend Platz, damit die
grossen sich ausbreiten können!

Und so gross werden die einzelnen Pflanzen:

Bis 30 cm: Portulak, Schnittlauch, Thymian, Tripmadam.

Bis 50 cm: Anis, Bohnenkraut, Majoran, Petersilie, Waldmeister.

Bis 60 cm: Basilikum, Gartenkresse, Kerbel, Oregano.

Bis 80 cm: Bonetsch, Knoblauch, Koriander, Minze, Pimpernell,
Weinraute, Zitronenmelisse.

Bis 100 cm: Kuemmel, Rosmarin, Salbei, Sauerampfer, Sellerie, Ysop.

Ueber 1,50 m: Beifuss, Dill, Estragon, Fenchel, Liebstöckel, Senf,
Wermut.

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